Spielsucht – Wenn man viel mehr als sein Geld verspielt Tilmann Pritzens 23. Mai 2015 Unter Spielsucht / Glücksspielsucht wird das zwanghafte Verlangen, um Geld und Gewinn zu spielen, verstanden. Glücksspiele wie Lotterien, Sportwetten, Roulette oder Automatenspiele stellen einen fest verankerten Bestandteil des alltäglichen Lebens dar. Dabei entsteht der Spielanreiz im Wesentlichen durch die Möglichkeit eines schnellen und einfachen Geldgewinns. Die meisten Personen verbinden mit Glücksspielen einen Unterhaltungswert und integrieren das Spielen problemlos in den Lebensalltag. Eine kleine, jedoch keineswegs unbedeutende Personenanzahl entwickelt glücksspielbezogene Probleme. Diese Personen »berauschen« sich mit ihrem Spielverhalten zunehmend und blenden belastende oder frustrierende Alltagserfahrungen (z. B. Stress, Langeweile oder Gefühle der Sinnlosigkeit) aus. Sie suchen auf eine exzessive Art und Weise den Zustand extremer Erregung (»Kick«, »Nervenkitzel«). Die Aufmerksamkeit, das Denken und Tun der gefährdeten Spieler richten sich zunehmend auf das Spielen und Gewinnen. Spieler haben bei ihren ersten Spielversuchen häufig gewonnen und dabei einen gewissen Kick verspürt, mit dem darauf folgenden Wunsch, diesen zu wiederholen. Während des Spielens vergessen sie ihre Probleme und die Welt um sich. Das Spielen wirkt anregend und führt zu lustvollen bis euphorischen Gefühlen, die für Abhängige ohne das Spiel nur schwer zu empfinden sind. Symptome: • Unruhe oder Gereiztheit bei dem Versuch, das Spiel einzuschränken oder aufzugeben • heimliches Spielen und Verheimlichen der Geldverluste • Euphorie vor und während sowie schlechtes Gewissen nach dem Spiel • wachsende Schulden durch ausgeliehenes Geld oder Kontoüberziehung • Verkauf von Wertgegenständen • Spielen mit dem Vorsatz, Schulden und Verluste auszugleichen • Versäumen von Arbeit, Ausbildung oder anderen Verpflichtungen • zunehmende Isolation bei vernachlässigten Kontakten Was an Geldspielautomaten abläuft, ist kein Zufall. Die Automaten sind so programmiert, dass ein Spieler auf Dauer durchschnittlich 30 Euro in der Stunde verliert. Jeder Geldspielautomat, der in einer Spielhalle steht, kassiert durchschnittlich 1.500 Euro im Monat. Alle Spieler zusammen genommen verlieren 2,2 Milliarden Euro im Jahr. Knapp 1 Milliarde Euro gehen davon an Bund, Länder und Gemeinden als Steuer. Der Rest ist Gewinn für die Automatenaufsteller. Es besteht die Gefahr der Kriminalisierung, um das Glücksspiel zu finanzieren. Tage- und nächtelanges Spielen beeinträchtigt die Gesundheit, zumal häufig nebenbei Alkohol und Nikotin konsumiert werden. Eine Antwort Mo von Glückszone 2. Oktober 2018 Ganz zu schweigen von anderen illegalen Substanzen die mit dem Glücksspiel oft kombiniert werden. Das mit den 30€ Verlust in der Stunde erscheint mir etwas wenig. Aus eigener Erfahrung würde ich da mal eine Null hinzufügen. Ansonsten guter Beitrag, der einen kleinen Einblick in die Spielsuchtthematik bietet. Antworten Hinterlasse eine Antwort Antwort abbrechenDeine Email Adresse wird nicht veröffentlicht.KommentarName* Email* Webseite
Mo von Glückszone 2. Oktober 2018 Ganz zu schweigen von anderen illegalen Substanzen die mit dem Glücksspiel oft kombiniert werden. Das mit den 30€ Verlust in der Stunde erscheint mir etwas wenig. Aus eigener Erfahrung würde ich da mal eine Null hinzufügen. Ansonsten guter Beitrag, der einen kleinen Einblick in die Spielsuchtthematik bietet. Antworten