Fahrt nach Warschau im Sommer 2015

Vom 23. bis 26. Juli 2015 fuhr das Jobteam mit einer Gruppe Jugendlicher nach Warschau. Für die Jugendlichen war es die erste Reise in die polnische Hauptstadt und alle waren gespannt, was sie wohl erleben werden. Nach knapp 600 km Busfahrt erreichten wir unser Hostel mitten im Zentrum. Das Gebäude erinnerte an einen typischen Berliner Altbau. In den Zimmern waren sogar noch die gut erhaltenden Kachelöfen zu sehen.

Einer der ersten historischen Gedanken an diese Stadt ist wohl das Warschauer Ghetto. Von 1940 bis 1942 wurde der Wohnbezirk im Stadtteil Wola, westlich der Altstadt, von den Deutschen im 2. Weltkrieg als Sammellager für jüdische Menschen genutzt. Zuerst wurden alle polnischen Juden, dann alle deutschen Juden und schließlich alle jüdischen Menschen der deutschen Besetzungszonen ins Warschauer Ghetto verschleppt, um sie von dort aus ins Vernichtungslager Treblinka zu deportieren. Bis zu 500.000 jüdische Menschen wurden dort untergebracht. Begrenzt wurde der Wohnbezirk durch eine 18 Kilometer lange und 3 Meter hohe Mauer. Das Warschauer Ghetto ist Ort der größten jüdischen Widerstandsaktion im 2. Weltkrieg, dem Warschauer Aufstand von April bis Mai 1943. Auf den Spuren der jüdischen Geschichte Warschaus begaben wir uns auf die Suche nach den verbliebenden Teilen des Ghettos. Wir fanden eine kleine Gedenkstätte mit Resten der Mauer. Der Ort des Warschauer Ghettos ist heute wieder ein ganz normaler Wohnbezirk mit Häusern und Hinterhöfen und nur die Gedenkstätte erinnert an die Vergangenheit. Für die Jugendlichen war es kaum vorstellbar, dass hier vor mehr als 60 Jahren Menschen gewaltsam eingesperrt und teilweise erschossen wurden.

Neben seiner Geschichte gibt es in Warschau noch vieles mehr zu entdecken. Seien es versteckte Märkte auf Hinterhöfen, prächtige Kirchen in der Altstadt oder die weitläufigen, riesigen Hauptstraßen. Der Kontrast zwischen Alt und Neu, zwischen Supermodern und Verfall ist in Warschau beeindruckend. Einerseits gibt es Wolkenkratzer aus Glas und Stahl und in einem anderen Viertel sind die Wohnhäuser in einem traurigen Zustand.

Alles in allem war die Fahrt sehr gelungen, wir alle haben wieder etwas gelernt und unsere eigene Lebens- und Sichtweise anhand der Lebensumstände in einem anderen Land und der Geschichte überdenken können.

 

Und hier seht ihr Impressionen der Fahrt!

 

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